Sehr originaler Eriba Puck Export von 1965 - das fehlende Heckfenster war durch eine Folie unzureichend ersetzt, daher massiver Wasserschaden im Heckbereich.
Nur drei Vorbesitzer, aber offensichtlich oft und gerne benutzt, wie die verschlissenen Tüscharniere beweisen.
Es bietet sich an, einige Teile der Karosserie zu entfernen, damit mehr Licht ins Innere gelangt. Die beweglichen Teile wie Polster, Gardinen und Tische werden zuerst ausgeräumt.
Um im dunklen Innenraum besser arbeiten zu können zunächst das Hubdach abbauen. Die zweiteiligen Aufsteller werden getrennt, indem man die Sternschraube entfernt.
Der Hubdachstoff ist mit dem oberen Stahlring verklebt. Unten lässt er sich lösen, indem er über die Dachwulst gezogen wird. Im Hubdachstoff ist unten ein Draht mit Spannfeder eingearbeitet, der sich relativ einfach dehnen lässt.
Man kann gut die Ausformung des Dachs erkennen, hier wurde i.d.R. eine Holzleiste einlaminiert.
Der untere Teil des Hubdachaufstellers ist von außen mit meist völlig verrosteten Hutmuttern gesichert, hier hilft oft nur die Flex.
Die einteiligen Türscharniere können erst vom Rahmen demontiert werden, wenn die Wandbespannung an der Innenseite entfernt wurde. Zunächst an der Türinnenseite das Kastenschloss und die mittlere Aluleiste abschrauben, anschließend die Holzverkleidung. Die Türscharniere sind mit je zwei M8 Muttern (später Innensechskant) gesichert. Nach dem Lösen "hat man die Tür in der Hand" (Helfer sinnvoll).
Der Fensterausbau ist recht einfach:
1. Klappfenster nach Lösen der Schlossschrauben rausziehen.
2. Festfenster
- Einreißkeder entfernen
- Fenster von innen an einer Ecke nach außen drücken, evtl. Dichtung
über den Rahmen hebeln (ein Helfer sollte außen sichern)
- zweite Ecke nach außen drücken und Fenster samt Dichtung
rausziehen.
Aus dem Alurahmen des Klappfensters die Dichtungen ziehen und die unteren Schrauben - meist völlig korrodiert - mit einem Durchschlag in den Holzrahmen treiben. Die seitlichen und oberen Schrauben lassen sich ganz gut lösen. Jetzt kann der Rahmen ausgebaut werden.
Die Aluleisten verbergen die Blechstöße bzw. den Übergang des Dachs zur Aluwand. Hinter ihnen ist oft Gammel, zum Lackieren und neu Abdichten müssen sie entfernt werden.
Die urprünglich weichen PVC Füllkeder sind oft spröde und glashart, es bietet sich an, die mit Schraubenzieher auszuhebeln (Handschuhe). Erwärmen mit einem Fön macht sie auch relativ geschmeidig.
Wenn der Schraubenkopf verrottet ist, hilft nur abschlagen (ausbohren dauert viel zu lange), ansonsten mit Rostlöser bearbeiten, evtl. den Kreuzschlitz nachschlagen und durch seitliche Schläge versuchen die Schraube zu lösen. Manchmal hilft auch "Festziehen" zum Lockern.
Ab 1965 ist der Himmel im Puck hinten und vorne an zwei im GFK-Dach einlaminierte Holzleisten getackert. Um das Dach abzuheben, müssen außen einige Metallschrauben gelöst werden (diese sind oft unter der grau-grünen Dichtungsmasse verborgen). Innen wurde der Himmelstoff evtl. mit der Wandbespannung verklebt, lässt sich aber leicht durch Erwärmen mit einem Haartrockner lösen. Der Bugschrank ist bei manchen Modellen mit einer Schraube (mittig, Vorderkante) am Dach befestigt. Ansonsten kann das Dach abgehoben werden ohne die beiden Dachschränke auszubauen.
Die gebogenen Spanndrähte (Federstahl) lassen sich recht einfach entrosten und wiederverwenden. Der Schaumstoff unter dem Himmel besteht eigentlich nur noch aus klebrigem Staub.
Hier zum Vergleich der Himmel eines Puck Luxus: Man erkennt deutlich dass der Bugschrank auf den oberen Rahmengurt geschraubt und der Himmel mit den Möbel "vertackert" ist. Im Mittelteil befindet sich ein Stahlbügel (nur bis 1964), an den der Himmel mit einer Stofffahne geklebt wurde.
Die Sitzbänke sind mit wenigen Schrauben verbunden, hier hilft manchmal nur raushebeln, da die Schrauben oft nicht mehr beißen. Falls das Holz sehr verfault/verschimmelt ist kann man auch rustikaler zu Werke gehen.
Türen und Klappen entfernen: Sind die Scharniere zu verrostet hilft nur vorsichtiges "abhebeln", da die Schrauben beim Rosten im Holz sehr stark aufquellen.
Zum Entfernen der Wandbespannung die mittlere aufgeclipste Kunststoffabdeckung (sehr spröde) mit einem Fön erwärmen und vorsichtig (besonders in den Biegungen) lösen.
Senkrecht unterhalb des Heckfensters, um die Fensterrahmen herum und am Boden alle Tackernadeln lösen (sofern man die Originalbespannung erhalten will).
Am Türrahmern und über den oberen Stahlrahmen ist die Folie verklebt. Hier vorsichtig mit einem Fön erwärmen und ablösen.
Jetzt kann man auch die Türscharniere von innen lösen.
Die Bleche lösen:
Wenn möglich zuerst die Schraubenstummel mit einer Kombizange rausdrehen, dann die Nieten aufbohren, mit denen die Bleche am Rahmen befestigt sind und schließlich erst die oberen, dann die unteren Bleche abnehmen. Ein helfende Hand ist bei dieser Arbeit gut zu haben.
Der Boden kann auch nach dem Lösen der Bleche entfernt werden.
Hier sieht man schön die Abwicklung der einzelnen Bleche, die müssen bei Neubeplankung ein gutes Stück breiter bestellt werden. Ansonsten lassen sie sich bis zur weiteren Verwendung gut einrollen.
Die Radkästen müssen noch demontiert werden, evtl. die Achse, ansonsten lässt sich der Rahmen jetzt wunderbar schweißen, schleifen und lackieren.